Eine Hommage an die Macher der SkiArena. Unser Exklusivinterview mit Peter Furger und Benno Nager das zugleich unser letzter Eintrag im Blog der Bergstimme ist. Sämtliche Videoeinträge sind auf unserem Youtube.com Kanal zu finden. Unser Blog verstummt ab heute, bleibt zum Nachlesen aber online, inkl. der Facebook Page. Den passenden Zeitungsbericht der Urnerzeitung finden Sie in der Sonntagsausgabe vom 17. März 2019. Danke an unsere Leserschaft.

That’s all Folks… 😉

Beitrag der Urnerzeitung vom 17.3.2019

Das Urner Online-Magazin «Bergstimme» lanciert eine letzte Aktion

Am Anfang der «Bergstimme» standen Angst, Unzufriedenheit – und der Wille zu Transparenz. Vier Andermatter Gewerbetrei­bende, Astrid Nager Staub, Erich Nager, Sarah Keller und Kevin Obschlager, sahen Ende 2011 schwarz für die Zukunft des Tou­rismusorts. «Es gab zwei Lager», erinnert sich Astrid Nager Staub. Der Verwaltungsrat der Andermatt-Gotthard-Sportbahnen AG (AGS) habe den Aktionären in einem ersten Schritt nur Inves­titionen in das in finanzielle Schieflage geratene Skigebiet am Gemsstock schmackhaft machen wollen, erinnert sich Nager. «Erst danach sollte im Gebiet Nätschen-Gütsch investiert werden.»

Gegen eine Verbindung der Skigebiete Andermatt und Sedrun, aber auch gegen ein Enga­gement des interessierten inter­national tätigen schwedischen Skigebietbetreibers Skistar hät­ten sich die AGS-Exponenten je­doch vehement gewehrt. «Es wurden Ängste vor der Abhängigkeit von den Schweden geschürt, Gigantismus kritisiert und der finanzielle Ruin prophezeit», erinnert sich Erich Nager.

Als Unruhestifter und Fantast abgekanzelt

Wer sich aber – wie wir – gegen die AGS-Etappierungspläne und stattdessen für ein integrales Projekt mit gleichzeitigen Investitionen am Gemsstock und in die Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun einsetzte, der wur­de als Unruhestifter, Nestbe­schmutzer oder Fantast abge­kanzelt», sagt Obschlager. «Die Leute im Dorf getrauten sich nicht zu wehren – wohl aus Angst vor wirtschaftlichen Konsequen­zen. Sie machten lieber die Faust im Sack», mutmasst er. Und Sa­rah Keller ergänzt: «In den Urner Medien wurde über die Pläne der AGS völlig unkritisch berichtet.» Dass sich verschiedene Aktionä­re gegen den AGS-«Alleingang» und für den gemeinsamen Weg mit Skistar einsetzten, sei kaum erwähnt worden. «Diese einsei­tige Kommunikation wollten wir nicht länger hinnehmen und auch dem zweiten Lager eine Stimme geben», betont Erich Na­ger. Ende 2011 wurde deshalb im Internet die «Bergstimme» auf­geschaltet, als «alternative Infor­mationsquelle zu den bestehen­den News-Portalen», so Nager
 
«Uns ging es von Anfang an nur um die positive touristische Entwicklung von Andermatt», er­klärt Astrid Nager Staub. «Wir wollten aber auch der Jugend Per­spektiven ermöglichen.» Ziel der «Bergstimme» sei es gewesen, auch die Interessen und Argu­mente der Befürworter der Ski­gebietserweiterung öffentlich zu machen. Dies sollte von »Anfang an transparent und kritisch, aber immer auch offen und fair ge­schehen», erklärt Obschlager.

«Entwicklungsmöglichkeiten für das touristische Angebot sa­hen wir in erster Linie im Ausbau der Verbindung über den Ober­alppass hinweg. Wichtig erschien uns aber von Anfang an auch, ein Klumpenrisiko zu vermeiden und unterschiedliche Investoren zu Aktivitäten zu bewegen.»
 
Skistar hat von einem Enga­gement abgesehen. Dass sich die Befürchtungen der AGS trotzdem nicht bewahrheiteten, ist nach Ansicht der «Bergstimme»-Leute zwei Personen zu verdanken: Benno Nager, dem damaligen Masterplanverantwortlichen der Andermatt Swiss Alps AG von Samih Sawiris, und Peter Furger, der nach dem Skistar-Ausstieg als Gesamtprojektleiter für die Skigebietserweiterung ins Boot ge­holt werden konnte. «Ohne sie wäre das Projekt gestorben», glaubt Erich Nager.
 
Mit der Inbetriebnahme der durchgehenden Skigebietsver­bindung hat die «Bergstimme» ihr eigentliches Ziel erreicht. Doch bevor www.bergstimme.ch abgeschaltet wird, lancieren die vier Andermatter ihre letzte Ak­tion: ein Video-Interview, das As­trid Nager Staub mit Benno Nager und Peter Furger geführt hat.
 
Die beiden schildern darin den Kampf um die Skigebietsverbin­dung, aber auch die künftigen Herausforderungen für die Ski­arena Andermatt-Sedrun. Wieso gerade diese beiden Interviewpartner? «Im Zusam­menhang mit der Skigebietsver­bindung schmücken sich viele Leute mit fremden Lorbeeren», sagt Astrid Nager Staub. «Doch eigentlich sind Benno Nager und Peter Furger die echten Macher. Sie haben nach dem Skistar-Aus­stieg die touristische Zukunft An­dermatts forciert. Jetzt liegt es an uns Urschnem, das nicht ver- tublä „ZITAT Peter Furger“, was sie damals aufgegleist haben.

Bruno Arnold bruno.arnold@urnerzeitung.ch