Das weltweit einzigartige Kunstwerk verschmilzt Bilder, Musik und Lichter zu einer bewegten Einheit. Die Kavernen der alten Festung erwachen zu neuem Leben. Der Teufel ist wieder da und will eine alte Schuld eintreiben. Doch der Preis hat sich erhöht: Er will nun alle Seelen.

DAS KUNSTWERK

Die Bildmaschine thematisiert die Geschichte des Gotthards und auch die Sage von der Teufelsbrücke. Diese berühmteste Sage der Schweiz erzählt, wie der Teufel den Urnern hilft, eine Brücke zu bauen, zum Preis einer Seele. Doch er wird mit einem Ziegenbock abgespeist. Der Künstler spinnt die Geschichte weiter, denn auch Schlauheit hat ihren Preis.

Die monumentale Bildmaschine REDUIT ist ein Werk der Superlative: 4,5 Metern gross und 7 Metern breit, sieben Bildflügel und eine lebensgrosse Statue angetrieben von 12 Motoren, mehr als 30 Lichter und ein Gesamtgewicht von ca. 1,5 t – ein kolossales Spektakel und doch anrührend und menschlich. Dafür sorgen die Bilder und Musik. Diese wurde vom Künstler komponiert und von der Sing Akademie Zürich, dem Partnerchor des Tonhalle-Orchesters Zürich, mit dem Berner Kammerorchester unter der Leitung von Florian Helgath aufgenommen.

DER KÜNSTLER

Der Gotthard ist ein wiederkehrendes Thema für den Kunstmaler und Komponisten. Als Sohn von italienischen Eltern in der Schweiz aufgewachsen, durchquerte der Secondo den Gotthard stets wie ein schro es Grenzgebiet, wo vier Kulturen aufeinandertreffen – und doch niemand das Sagen hat. Ein Grenzgebiet, das die Schweiz mit seinen saftig grünen Wiesen und belebten Wäldern von Italien mit seiner dürren, sonnenverbrannten Vegetation, seinem salzigem Wasser und den toten Ahnen trennte. Er wurde zum Grenzgänger, der zwischen die Welt der Lebenden und der Toten hin und her pendelte. So war es nur natürlich, dass er für seine erste Bildmaschine in den Tunnels der Alpentrans- versale malte, um Material zu sammeln.

Beim Bau der Bildmaschine REDUIT merkte er, dass die Gastarbeiter und ihre Kinder beim Durchqueren des Gotthards in Teufels Küche geraten und sich in der Fremde demselben Kon ikt stellen müssen wie einst die Urner: Was sind wir bereit für die Erreichung unserer Ziele zu bezahlen?

DIE WURZELN

Das Triptychon ist eine Bildform aus dem Mittelalter: Ein mehrteiliges Gemälde, das innen und aussen bemalt ist und dessen Bild ügel sich bewegen lassen. Solche Werke sollten christliche Werte vermitteln und wurden an Feiertagen mit Musik und Gesang feierlich präsentiert.
Der Künstler greift diese Kunstform wieder auf, um sie inhaltlich und formal zu erneuern und der Lauge des modernen Lebens auszusetzen. Er will keine Glaubenssätze verbreiten, sondern die Unsicherheiten und Brüchigkeiten des menschlichen Lebens thematisieren: den Widerstreit zwischen Tradition und Moderne, zwischen Ich und Gesellschaft, zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Aus einer alten Tradition hat der Künstler eine neue Kunstform gemacht.

Weitere Infos zur Ausstellung und dem Museum: https://www.sasso-sangottardo.ch