Für 240’000 Franken schafft die Gemeinde nun die Infrastruktur für ein Kunsteisfeld an. Beteiligen wird sich auch Andermatt Swiss Alps. Mit dem Betrieb wird Andermatt-Urserntal Tourismus beauftragt.
Die Andermatter Bevölkerung hat mit 218 Ja- zu 92 Nein-Stimmen (Ja-Anteil: 70,3 Prozent) den Kredit von 240’000 Franken für ein Kunsteisfeld gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung lag bei 34 Prozent. Finanziert werden mit dem Kredit ein Holzboden, Eisbahn-Equipment wie Eis-matten und Banden, Zubehör wie Eislaufhilfen und Eisstöcke, bauliche Anpassungen sowie die Projektkosten.
«Es freut mich, dass die Vorlage so deutlich angenommen wurde», sagt Gemeinderat Edwin Holzer. «Es ist ein Statement zum Tourismus und dass die Bevölkerung die Zeichen der Zeit erkannt hat.» Er danke den Stimmbürgern.
Umstrittene Aufgaben
An der Gemeindeversammlung vom Mai war kritisch hinterfragt worden, ob es Aufgabe der Gemeinde sei, solche Infrastruktur zu finanzieren. «Das kann man nicht grundsätzlich beantworten», so Holzer. «Der Gemeinderat ist aber der Meinung, dass wir den Anschub des Tourismus nicht immer Dritten überlassen können, sondern uns auch mal selber darum kümmern müssen.»
Das Projekt unterstreiche das gute Verhältnis zwischen der Gemeinde Andermatt und der Sawiris-Firma Andermatt Swiss Alps. Diese beteiligt sich auch am Eisfeld Projekt. So ist der ägyptische Investor bereit, den Platz für das Eisfeld für zehn Jahre zur Verfügung zu stellen – dies zu einer symbolischen Miete von 100 Franken pro Jahr. Der Investor finanziert zudem die Differenz zu einem Normeisfeld, sodass sogar offiziell Eishockey gespielt werden könnte. So ist das Projekt der Gemeinde auf eine Eisfläche von 850 Quadratmeter ausgelegt. Ein Normeisfeld misst jedoch 60 auf 30 Meter, also insgesamt 1800 Quadratmeter. «Die Verhandlungen diesbezüglich sind noch am Laufen», so Gemeinderat Edwin Holzer.
Tourismusorganisation übernimmt Betrieb
Die Andermatt Swiss Alps und die Gemeinde werden die Infrastruktur bereitstellen. Mit dem Betrieb soll aber Andermatt-Ur-serntal Tourismus beauftragt werden. «Dies war von Anfang an eine Bedingung», erklärt Holzer. «Denn die Gemeinde könnte den Betrieb nicht selber bewerkstelligen.» Zudem ist auch angedacht, mit Sponsoren zusammenzuarbeiten.
Florian Arnold
Urner Zeitung, Montag, 11. Juni 2018
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