Eisfeld soll grösser werden als geplant
Das geplante Eisfeld soll wesentlich grösser daherkommen, als ursprünglich angenommen. Samih Sawiris stellt den Platz dafür zur Verfügung und ist bereit, die Differenz dafür zu bezahlen.
Doris Marty
In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass ein Eisfeld in Andermatt ein Bedürfnis darstellt. Leider konnte aus verschiedenen Gründen kein nachhaltiges und lückenloses Angebot generiert werden. Das soll sich nun ändern. Der Gemeinderat hat ein Projekt erarbeitet und an der offenen Dorfgemeinde Andermatt vom Donnerstag, 24. Mai, vorgestellt. Sie beantragt dafür einen Kredit von 240’000 Franken. Das Stimmvolk befindet darüber am 10. Juni an der Urne.
Das geplante, rund 850 Quadratmeter grosse künstliche Eisfeld, das auf einer Eismattentechnologie basiert, soll am Standort Mühle (Tennisplätze) zu stehen kommen. Die Einwohnergemeinde würde für den Erwerb und das erstmalige Erstellen der Basisinfrastruktur aufkommen, der Betrieb und der Unterhalt sollen danach von der Andermatt-Ursemtal Tourismus (AUT) finanziert werden. «Das Freizeitverhalten hat sich verändert, der Betrieb eines Eisfeldes ist für die touristische Entwicklung von Andermatt enorm wichtig», betonte Gemeinderat Edwin Holzer, der das Geschäft vorstellte. «Der Tourismus wird das zukünftige Standbein der Region Andermatt sein.» Ziel sei es, ein nachhaltiges Erlebnis für Jung und Alt anzubieten. Damit entspreche man dem Wunsch und Bedürfnis der Bevölkerung.

Schriftliche Zusicherung

«Samih Sawiris hat in den vergangenen Tagen von den Plänen der Gemeinde Andermatt erfahren und sich an den Gemeinderat gewandt», so Gemeinderat Edwin Holzer. «Er hat uns schriftlich zugesichert, dass er wäh-
rend zehn Jahren auf dem Areal Feldküche den Platz für ein Eisfeld mit den Massen 30 auf 60 Meter zur Verfügung stellt.» Mit dieser Grösse könne auch ein Eishockeyspiel ausgetragen werden. Der (symbolische) Mietpreis dafür betrage jährlich 100 Franken. Die Mehrkosten, respektive die Differenz zum geplanten Angebot, gehen zulasten von Andermatt Swiss Alps. «Dieses Angebot verliert allerdings seine Gültigkeit, wenn das Projekt am 10. Juni an der Urne scheitert.»
Von einzelnen Bürgern waren auch kritische Voten zu hören. «Die Kosten für drei Monate im Jahr sind einfach zu hoch», meinte eine Bürgerin. Ein Andermatter befürchtete, dass mit dem Standort und dem wesentlich grösseren Eisfeld die Chancen für das lang ersehnte Sportzentrum sinken. «Hallenbad und Eisfeld so nahe beieinander, damit wird der Druck auf ein Sportzentrum weggenommen. Plötzlich heisst es, ihr habt ja schon ein Sportzentrum und braucht kein neues.»

Deutlich höhere Steuereinnahmen

Die Jahresrechnung 2017 wurde einstimmig genehmigt. Die Erfolgsrechnung der Gemeinde schliesst bei einem Aufwand von 8’876’317 Franken und einem Ertrag von 9’134’886 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 258’569 Franken. Operativ ist das Ergebnis jedoch deutlich besser. Denn die Gemeinde hat für die Sanierung Bodenschulhaus und die Infrastrukturelemente für das geplante künstliche Eisfeld Vorfinanzierungen von insgesamt 900’000 Franken für Abschreibungen im Eigenkapital gebildet. Verantwort-lich für den positiven Rechnungsabschluss 2017 sind deutlich höhere Steuereinnahmen (knapp 1,2 Millionen Franken über dem Budget). Ebenfalls einstimmig wurde zwei Einbürgerungsgesuchen zugestimmt. Weiter ge-nehmigte die Einwohnergemeinde einen Planungskredit in der Höhe von 150’000 Franken für die Sanierung der Werksleitungen und den Anbau Werkräume sowie ein Vorprojekt für die Sanierung des Bodenschulhauses.

Urner Wochenblatt, Samstag, 26. Mai 2018