Anlässlich der Gemeindeversammlung informierte Gemeindepräsidentin Yvonne Baumann über den Stand der Nutzungsplanung Andermatt. Der Regierungsrat hat die von der Gemeinde Andermatt beschlossene Teilrevision des Nutzungsplans Landschaft (Gütsch) genehmigt. Hingegen weist er die Teilrevision der beiden Nutzungspläne Siedlung und Dorfkern an den Gemeinderat zurück, mit der Auflage, für das bestehende Dorf ein Siedlungsleitbild zu erarbeiten. Im Siedlungsleitbild sei aufzuzeigen, welche räumliche Entwicklung im bestehenden Dorf angestrebt wird, wo mit Blick auf das Dorfbild von nationaler Bedeutung Verdichtungen sinnvoll sind und wo nicht. In Andermatt wurden in den Jahren 2005 bis 2016 rund 300 neue Wohnungen erstellt, wovon drei Viertel ausserhalb des Tourismusresorts. Im Rahmen des Sied-lungsleitbilds ist deshalb zu prüfen,wie das einheimische Wohnen im Dorf mit geeigneten raumplaneri-schen Massnahmen künftig gestärkt werden kann. «Der Gemeinderat hat bereits mit der Justizdirektorin und dem Kantonsplaner über den Regierungsratsbeschluss ein Gespräch geführt und will die Erarbeitung des Siedlungsleitbilds, zügig an die Hand nehmen», so die Gemeindepräsidentin, «und die für die Umsetzung des Bundesinventars der Ortsbilder von nationaler Bedeutung in der Nutzungsplanung verlangte Gesamtschau so rasch alls möglich vornehmen.» Gestützt auf das erarbeitete Siedlungsleitbild, werde der Gemeinderat die Nutzungspläne Siedlung und Dorfkern überprüfen und die verschiedenen pendenten Einzonungs- und Umzo- nungsbegehren gebündelt der Gemeindeversammlung erneut zur Beschlussfassung vorlegen. «Der Gemeinderat sieht die Erarbeitung desSiedlungsleitbildes als Chance.» Die raumplanerische Entwicklung der vergangenen 13 Jahre sei stark durch die Planung und Entwicklung des Tourimusresorts geprägt gewe-sen. «Die Entwicklung stellt uns aber auch vor raumplanerische Herausforderungen», sagte Yvonne Baumann. «Grundeigentümer machen sich Gedanken, welche Chancen sich für ihre Liegenschaft ergeben, und wollen dichter bauen. Unternehmer richten sich mit neuen, zeitgemässen Angeboten aus und brauchen mehr Platz. Hotels oder bestehende Häuser werden zu Ferienwohnungen. Aber Arbeitnehmende und Einheimische brauchen bezahlbare Wohnungen. Es gibt viele Themen, die uns heute beschäftigen. Um die künftige Entwicklung unseres Dorfes raumplanerisch zu gestalten, braucht es eine klare Vision und einen guten Plan für den Weg dorthin.» (dmy)

Urner Wochenblatt, Samstag, 26. Mai 2018