Auf dem Gütsch werden die Gäste im diesem Winter in einem Iglu bedient. «Jodlerwirt», «Rütihütte», Schneebar, Iglu: In Sachen Après-Ski tut sich in Andermatt momentan einiges. Sie alle wollen die Skigäste nach dem Skifahren zum Verweilen und Feiern einladen.

Einst waren hier Schafe eingestallt. Doch schon ab Anfang Dezember wird im einstigen Stall oberhalb der Talstation der Gondelbahn Andermatt-Nätschen-Gütsch (Gütsch-Express) gegessen und getanzt. «Rütihütte» heisst die Pistenbeiz der Einheimischen Johan Granvik und Tom Rey. «Seit 2014 wollen wir einen Gastrabetrieb direkt an der Piste betreiben», erzählt Johan Granvik, der mit seinem Freund die «Pinte» und die «Schlüsselbar» im Dorf führt. Sie schauten sich nach mehreren Objekten um – so warfen sie auch ein Auge auf den Schützenstand beim Gurschenwald. Dann kam der Besitzer des einstigen landwirtschaftlichen Gebäudes auf die Barbetreiber zu. «Das war ein Glücksfall für uns!» Bald war ein Name gefunden, Rüti, so heisst der Ort, wo die Pistenbeiz steht. Im umgebauten Stall hat es zirka 25 Sitzplätze drinnen und rund 60 Plätze auf der Terrasse. Der Fokus liegt ganz klar auf Après-Ski, wie Johan Granvik erklärt: «Wir öffnen schon morgens und bieten leckere Mittagessen an. Am Nachmittag setzen wir ganz auf Après-Ski mit Liveunterhaltung. Abends servieren wir auf Reservation Fondue oder ganze Menüs bei heimeliger Atmosphäre.»

«Jede Pistenbeiz eine Bereicherung»
Auf Urner sowie Schweizer Spezialitäten setzen Johan Granvik und Tom Rey mit ihrer Pistenbeiz. Und – das ist ihr Motto – wenn die Bahnen laufen und die Pisten befahren werden, hat auch die «Rütihütte» geöffnet. «Wir freuen uns sehr auf die Eröffnung am 9. Dezember, und wir sind gespannt, wie unsere Idee bei den Leuten ankommt.» Eine Skibar wie ihre, ist sich Johan Granvik sicher, ist eine Bereicherung für den Skigast. Und er findet jede weitere Neueröffnung positiv. «Ist das Angebot interessanter und vielfältiger, lockt das letztlich mehr Gäste nach Andermatt – und davon profitieren alle.» – Eine weitere neue Beiz und Partybude entsteht nämlich derzeit genau auf der anderen Seite des Dorfes. Aus dem einstigen «Aurora» wird das Restaurant und Partylokal Jodlerwirt. Sämi Honegger, Philipp Hüsler und Simon -Märki betreiben bereits den Jodlerwirt in Luzern – nun wollen sie das Konzept ihrer Schlagerbeiz auch in Andermatt umsetzen. «Wir haben einen soliden Betrieb übernommen, von dem wir glauben, dass er mit einigen konzeptionellen Anpassungen durchaus Potenzial hat, erklärt Simon Märki auf Anfrage.

Je 100 Sitzplätze drinnen und draussen
Momentan laufen beim einstigen «Aurora» einige Umbauarbeiten. Geplant ist nämlich, dass das Restaurant tagsüber und abends auf gut bürgerliche Küche setzt und sich jeweils Freitag und Samstag ab 22.00 Uhr in ein Partylokal mit Schlager und DJs verwandelt. Das Lokal bei der Talstation der Gernsstockbahn bietet je 100 Sitzplätze auf der neu gestalteten Terrasse sowie noch mal 100 Plätze drinnen. «Wir haben sieben Tage die Woche geöffnet, täglich warme Küche und jeweils ab 15.00 Uhr Après-Ski Betrieb», führt Simon Märki aus. Das «Jodlerwirt Andermatt-Team besteht aus acht bis 15 Personen. «Der Jodlerwirt wird eine gemütliche Unterhaltungsbeiz für die Region», so Simon Märki. Eröffnet wird der «Jodlerwirt Andermatt» am 2. Dezember mit Franky Leitner als Gast. Die gesamte Wintersaison hindurch wollen die Betreiber Schlager-Acts nach Andermatt holen.
Nach dem Winterbetrieb sollen das Restaurant und das Hotel wie bisher auch im Sommer geöffnet sein. «Die Terrasse kann auch sehr gut im Sommer genutzt werden. Und das Hotel hat eine solide Kundschaft. Darauf bauen wir auf», erklärt Simon Märki weiter.

Après-Ski-Bar und Iglu
Der neue «Jodlerwirt» auf der einen Seite. Eine Schneebar direkt auf der anderen Strassenseite. Wenn es nach der SkiArena Andermatt-Sedrun geht, öffnet bald auch eine Bar auf dem Parkplatz der Gemsstockbahn. Bei der Talstation soll nämlich jenes Zelt, das sich jahrelang bei der Mittelstation Gursehen befand, aufgestellt werden und Après-Ski-Gäste anlocken. «Wir haben ein entsprechendes Baugesuch bei der Gemeinde eingereicht und hoffen, dass wir bald eine Bewilligung. erhalten», erklärt Silvio Schmid, CEO der Andermatt-Sedrun Sport AG, auf Anfrage. Anstelle des Zeltes ist auf der Gurschenalp noch eine Alternativlösung in Planung, führt Silvio Schmid weiter aus. «Es wird sicher wieder etwas geben», betont er. Denkbar wäre zum Beispiel ein Schnee-Iglu, in dem eine Bar eingerichtet würde. Definitiv wird solch ein Iglu auf dem Gütsch gebaut, und zwar dort, wo dereinst ein Restaurant zu stehen kommt. «Als Provisorium wollen wir bei der Bergstation Gütsch ein Iglu erstellen, in dem die Gäste bedient werden – so lange, bis das Restaurant dann gebaut ist», verrät Silvio Schmid weiter. Das Restaurant auf dem Gütsch befindet sich noch in Planung – es soll auf den Winter 2019/20 hin eröffnet werden.

Urner Wochenblatt, 15.November 2017
Martina Tresch-Regli