Die Andermatt-Urserntal Tourismus GmbH (AUT) hat trotz herausfordernder Rahmenbedingungen erfreuliche Übernachtungszahlen vorzuweisen. In der Ferienregion Andermatt haben die Übernachtungen in der Hotellerie im Jahr 2016 um fast 10 Prozent zugenommen.

Gemäss den Angaben des Bundesamtes für Statistik (BSF) wurden 2016 in der Ferienregion Andermatt 124‘ 625 Übernachtungen in der Hotellerie gezählt, was einer Zunahme von 9.94% gegenüber dem Vorjahr entspricht. «Auch wenn die Zahlen positiv erscheinen, gilt es diese zu relativieren», meint Tourismusdirektor Flurin Riedi. «Die Zunahme der Übernachtungsgäste ist nicht in allen Betrieben gleich und sowohl vom Standort als auch der Kategorie abhängig», fügt er an. Die Tatsache, dass die Wertschöpfung in der gesamten Region zunimmt, bestätigt auch die Studie „Wirtschaftliche Entwicklung im Urserntal“ der Urner Kantonalbank.

Die Herausforderung bleibt aber gross, da der Franken nach wie vor stark ist. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses vom 15. Januar 2015 durch die Nationalbank spürt die Tourismusbranche bis heute. «Die Talsohle scheint jedoch erreicht zu sein», ergänzt Riedi. Aktuell ist ein Euro für 1.06 Franken zu haben. Dies ermöglicht Schweizer Touristen günstigere Ferien in Euroländern. Umgekehrt sind Reisen in die Schweiz für Europäer deutlich teurer geworden.

Idealer Gäste-Mix führt zum Erfolg

Dank der starken Marke Andermatt, einer aktiven Marktbearbeitung, der Weiterentwicklung des Tourismusresorts und der Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun konnte sich die Ferienregion Andermatt 2016 in verschiedenen Märkten gut positionieren.

«Für die Hotels der Ferienregion Andermatt waren die Gäste aus dem Inland in den vergangenen Jahren enorm wichtig: Während die Anzahl Übernachtungen von ausländischen Gästen tendenziell abnahm, konnte das Geschäft mit Schweizern zulegen», erklärt der Tourismusdirektor. Gesamtschweizerisch wurden seit 25 Jahren nicht mehr so viele Hotelübernachtungen von Schweizer Gästen verzeichnet wie 2016.

Die Ferienregion Andermatt verfügt über einen attraktiven und ausgeglichenen Gäste-Mix: Rund 55% der Gäste stammen aus der Schweiz, 14% aus Deutschland, 6% aus den Niederlanden, 5% aus Grossbritannien, 3.5% aus den USA und 2.5% aus Italien. Positiv zu werten ist die Zunahme um 16.9% bei den Gästen aus der Schweiz im Vergleich zu 2015.

Ganzjahresdestination als Ziel

Mit bereits zwei Hauptsaisons (Sommer und Winter) verfügt die Ferienregion Andermatt über eine gute Ausgangslage, um sich in den kommenden Jahren zu einer Ganzjahresdestination weiter zu entwickeln. «Ein Blick auf die Zahlen im Detail zeigt, dass wir durch die Alpenpässe eine starke Sommersaison haben, welche gemessen an der Anzahl Logiernächten sogar stärker als die Wintersaison ist», sagt Riedi. Und fügt an: «Grosses Entwicklungspotenzial für eine Steigerung der Logiernächte sehe ich durch den Ausbau der SkiArena Andermatt-Sedrun in der Wintersaison und dank den tollen Wetterverhältnissen in den Bergen im Herbst».

Für eine nachhaltige Entwicklung der Ferienregion Andermatt fokussiert sich die AUT mittelfristig auf Faktoren wie die Bündelung der Ressourcen bei der Vermarktung der Ferienregion Andermatt, die Förderung der Zwischensaison, insbesondere den Herbst, den Ausbau der Service-Leistungen im online Vertrieb, die Tourismussensibilisierung und den Ausbau der Infrastrukturen.