Samih Sawiris kam mit guten Nachrichten ins Urserntal
Gemeinsam haben die Verantwortlichen der Andermatt Swiss Alps und der Matterhorn- Gotthard- Bahn über den aktuellen Stand der laufenden Bauprojekte in Andermatt informiert.
Einzelne Bauprojekte sind abgeschlossen, weitere werden in Angriff genommen oder sind noch in Planung. In Andermatt wird man sich in den nächsten acht Jahren weiter an das Bild zahlreicher in die Höhe ragender Baukräne gewöhnen müssen. «2016 neigt sich langsam dem Ende zu, und es war ein produktives Jahr für uns», sagte Franz-Xaver Simmen, CEO der Andermatt Swiss Alps AG, am Donnerstag, 24. November, in Andermatt. «Auf dem Podium wird weiter mit Hochdruck gearbeitet. Per Ende Oktober wurden insgesamt 724 Millionen Franken investiert.» Die Andermatt Swiss Alps AG (ASA) und die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGBahn) hatten gemeinsam die Bevölkerung des Urserntals sowie die Zweitwohnungsbesitzer zu einer Infoveranstaltung in die Aula des Bodenschulhauses eingeladen. Rund 180 Personen liessen sich über den aktuellen Stand der laufenden Projekte orientieren.
Parkhaus und Geschäftsräume
Von grossem Interesse war denn auch die geplante Neugestaltung des Bahnhofs Andermatt. Dieser ist in die Jahre gekommen und muss behindertengerecht saniert werden. Zudem ist mit dem Bau des Tourismusresorts „eine deutliche Frequenzsteigerung zu erwarten. «Die Gesamtplanung MG Bahn-Bahnhof Andermatt ist eine riesige Herausforderung, aber auch eine grosse Chance für uns», betonte Fernando Lehner, CEO der MGBahn. Der neue Bahnhof kommt dereinst nordwärts zu stehen und wird in drei Etappen gebaut. «Der Landerwerb mit der Armasuisse ist abgeschlossen, somit haben wir Planungssicherheit.» Es sei ein komplexes Bauwerk, da gleichzeitig gebaut und der Betrieb aufrecht erhalten werden müsse. Die Bewilligung für die erste Etappe, den Neubau der Bahnhofshalle mit Hauptbau Nord, wird noch in diesem Jahr erwartet, Einsprachen gingen keine ein.
30 Wohnungen im Bahnhofsgebäude
Das Teilprojekt «Bahnhofshalle – Hauptbau Nord» umfasst mehrere Stockwerke. Im Untergeschoss ist ein Parkhaus geplant. Das Hallenge- schoss sieht Schalterräume und kommerziell genutzte Flächen vor. Im Perrongeschoss befinden sich Büroräume und Betriebseinrichtungen. In den Obergeschossen und im Hauptbau Nord sind rund 30 Mietwohnungen geplant (2 1/2- und 3 1/2 -Zimmer-Wohnungen). Die Bauphase der ersten Etappe ist von 2017 bis 2018 geplant. Bis 2024 soll das Gesamtprojekt «MG Bahn-Bahnhof Andermatt» abgeschlossen sein. Auf die Skisaison 2016/17 offen sein wird die neue Unterführung mit dem Ausgang Süd zum Dorf Andermatt und dem Ausgang zur Talstation der Gondelbahn Andermatt-Nätschen-Gütsch, die den Bahnbetrieb in der Wintersaison 2017/18 aufnehmen wird. Die Arbeiten beim Bahnhof Nätschen sind im Zeitplan. Sie sollen im Winter 2017/18 den Betrieb aufnehmen. Die Gesamtkosten dafür betragen rund 20 Millionen Franken. Vorgesehen ist, den Bahnhof um 400 Meter in Richtung Andermatt zu verschieben.
Peter Furger, Gesamtprojektleiter der Andermatt-Sedrun Sport AG, war stolz über die Erschliessung der neuen Anlagen, die erstmals diesen Winter ihren Betrieb aufnehmen und informierte die Bevölkerung über den Stand der geplanten Skianlagen (UW vom 28. September).
Drei gute Nachrichten
«Ich bin sehr stolz und froh, heute mit guten Nachrichten zu Ihnen zu kommen», sagte Samih Sawiris, Investor und Verwaltungsratspräsident der Andermatt Swiss Alps AG. «Vor zehn Jahren sprach ich das erste Mal hier in der Aula zu Ihnen. Nun stehen wir kurz vor der Etablierung der neuen Feriendestination – einer der Besten in der Schweiz.» Viele Personen hätten an der Verwirklichung des Projekts gezweifelt. «Ich bin Ihnen dankbar, denn ohne Ihre positive Haltung und Ihren Glauben an das Projekt
wäre ich heute nicht so weit. Sie haben an mich und meine Visionen geglaubt.» Auch wenn nicht immer alles rund gelaufen sei, so habe er seinen Einsatz nicht bereut. «Und ich bringe Ihnen heute drei gute Neuigkeiten», versprach Samih Sawiris.
Barwagen und Skiverbindung mit Pferden
Auf dem grossen Kreisel nach der Schöllenen kommt künftig eine Steinskulptur des berühmten Künstlers Ugo Rondinone zu stehen. Zurzeit hat der berühmte Künstler vor dem legendären Rockefeller Center in New York sein neustes Werk «Human Nature» stehen. «Die New Yorker können es nur leihweise ansehen, in Andermatt wird ein Werk das ich in Auftrag gegeben habe, seinen festen Platz einnehmen», verkündete Sarnih Sawiris. Als zweite gute Nachricht kommt im Winter ein als Barwagen umgebauter Bahnwagen mit DJ zum Einsatz, der auf der Achse Andermatt-Oberalp-Sedrun verkehrt. Und zu guter Letzt werde schon in diesem Winter die Skiverbindung im Bereich Nätschen-Oberalp geöffnet. «Eine Kutsche mit vorgespannten Pferden wird die Verbindung aufrechterhalten.»
Doris Marty
Urner Wochenblatt, 26.11.2016
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