Offizielle Wiedereröffnung des Restaurants Teufelsbrücke

Das Beizli in der Schöllenen ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Zahlreiche Gäste liessen an der Eröffnungsfeier den Mythos Gotthard auf sich wirken.


Obwohl bei den Reisenden beliebt, blieben Fenster und Türen des Restaurants Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht in den letzten Jahren fest verriegelt. Im vergangenen Jahr kaufte eine Interessengruppe rund um den Andermatter Christoph Gähwiler das altehrwürdige Restaurant und hauchte ihm neues Leben ein. Am Samstag, 27. August, war es nun so weit: Wo einst der Teufel – zumindest der Sage nachsein Unwesen trieb, ging die offizielle Wiedereröffnungsfeier über die Büh- ne. Der Wettergott sorgte in der oft so windigen und ausgesetzten Schöllenenschlucht für eine Postkartenkulisse und beste Laune. Zahlreiche Gäste liessen bei Speis, Trank und musikalischer Unterhaltung den Mythos Gotthard auf sich wirken. Ganz zur Freude von Christoph Gähwiler, dem Initianten hinter der Wiedereröffnung des historischen Restaurants. Jahrelang hatte er sich masslos geärgert, dass ein so schönes Beizli an einem solch speziellen Ort geschlossen war. «Die Aareschlucht, die Taminaschlucht, die Viamalaschlucht und andere sind weltbekannt. Aber eine der schönsten Schluchten von allen, die Schöllenen, hat touristisch seit jeher ein Mauerblümchendasein gefristet», echauffiert sich Christoph Gähwiler noch heute. Als er erfuhr, dass das 1875 erbaute Haus zum Verkauf steht, scharte er eine kleine Interessengruppe um sich, welche die Liegenschaft kurzerhand kaufte. Heute wird das Restaurant von der eigens gegründeten Restaurant Teufelsbrücke AG betrieben. Nachdem das Beizli aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist, soll endlich ein frischer Wind durch die Schöllenen wehen. Christoph Gähwiler ist überzeugt: «Die Schöllenenschlucht ist ein Ort der Kraft und das Restaurant ihr Juwel – alles zusammen ein Produkt, das es zu vermarkten gilt» Geht es nach ihm, wird daraus schon bald ein Ort der Begegnung für Besucher aus nah und fern.

Touristisches Potenzial

Zweifellos, die Schöllenen ist aus touristischer Sicht äusserst attraktiv und das Restaurant Teufelsbrücke ein wichtiger Bestandteil davon. Für den Andermatter Tourismusdirektor Flurin Riedi ist klar: «Das Potenzial der Schöllenenschlucht ist riesig, nur wurde es bis jetzt nicht genutzt.» Besonders den neuen Rad- und Wanderweg, der im Rahmen der Gesamterneuerung der Schöllenenstrasse realisiert wird, sieht er als grosse Chance, die vielen Geschichten, Sagen, Mythen und nicht zuletzt die faszinierende Naturlandschaft erlebbar zu machen.

Weitere Infos: www.teufelsbruecke-andermatt.ch; www.andermatt.ch.

Erlebnis Schöllenenschlucht

Das wiedereröffnete Restaurant Teufelsbrücke ist nur eine der Attraktionen, welche die Schöllenenschlucht zu bieten hat. Hier ein Überblick: ‚Teufelsbrücke: Die sagenumwobene Brücke gleich neben dem Restaurant Teufelsbrücke, die es bereits um das Jahr 1200 ermöglichte, den Felsriegel oberhalb von Göschenen zu überwinden und den Übergang in den Süden respektive in den Norden ermöglichte.
Suworow-Denkmal: Gleich beim Restaurant Teufelsbrücke erinnert das Suworow- Denkmal an die Kampfhandlungen, die am 25. September 1799 in der Schöllenenschlucht stattfanden. Die russischen Truppen kämpften unter dem russischen General Alexander Wassiljewitsch Suworow siegreich gegen die Soldaten Napoleons. Das Denkmal wurde 1899 von Russland zu Ehren Suworows und der gefallenen Soldaten errichtet. Der russische Präsident Dmitri Medwedew besuchte es anlässlich seines Schweizer Staatsbesuchs am 22. September 2009.
Rundweg Schöllenen: Wer einen Tiefblick in die Schlucht erhaschen möchte, der sollte den Rundweg Schöllenen unter die Füsse nehmen. Er ist einfach begehbar, dauert bei gemütlichem Tempo höchstens 30 Minuten und erlaubt einen faszinierenden Blick auf die senkrechten Felswände und die rauschende Reuss.
Klettersteig Diavolo: Spektakuläre Route in den Granitfelsen der Schöllenen, allerdings mit reichlich Gras dazwischen. Faszinierend die Tiefblicke in die wilde Schlucht und ihre Verkehrswege. Mässig schwieriger Klettersteig, ideal für Einsteiger. Die Route ist mit 700 Metern Drahtseil, 265 Eisenstiften und Haken, künstlichen Tritten und zwei Leitern gesichert. (gab)

Gabriel Ehrbar

Urner Wochenblatt, Mittwoch, 31. August 2016

Oeffnungszeiten:  Täglich:  08.30 bis 18.00 Uhr, bei schlechtem Wetter bis 17.00 Uhr

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