Die Gemeinde Andermatt blickt auf einen positiven Rechnungsabschluss. Möglich wird das durch mehr Steuereinnahmen. Sie liegen fast 1 Million Franken höher als budgetiert.
Bald gibt es nur noch eine Schule im Urserntal – die Kreisschule Ursern. Das zumindest sieht das Statut vor, über welches die Stimmberechtigten in Andermatt an der offenen Dorfgemeinde vom Donnerstag, 21. Mai, beraten. Bisher führte Hospental noch eine eigene Primarschule, während die Oberstufe für alle Urschner Gemeinden bereits zentral in Andermatt beherbergt war. Ab dem kommenden Schuljahr werden auch alle Primarschulkinder in Andermatt zur Schule gehen. Nun liegt in den drei Urschner Gemeinden das entsprechende Kreisschulstatut vor. Darin wird unter anderem die Zusammensetzung des Kreisschulrates geregelt, der neu die Aufsicht über die Schule ausübt. Andermatt entsendet drei Mitglieder, die beiden anderen Gemeinden je einen Vertreter in den neuen Rat. Hospental entscheidet am Freitag, 22. Mai, über das Kreisschulstatut, Realp an der nächsten Gemeindeversammlung.
Mehr Steuern eingenommen
Sehr positiv schliesst die Rechnung der Gemeinde Andermatt ab. Sie verzeichnet bei einem Gesamtaufwand von 7,19 Millionen Franken ein Plus von rund 147000 Franken. Das Budget hatte noch mit einem Minus von rund 67000 Franken gerechnet. Der Hauptgrund für diesen deutlich besseren Abschluss sind erhebliche Mehreinnahmen bei den Steuern. Die Neuausrichtung von Andermatt sowie das Tourismusresort scheinen erste Früchte zu tragen. So lagen die Steuereinnahmen 967’000 Franken höher als budgetiert. Allein bei den Steuern der natürlichen Personen nahm die Gemeinde 760’000 Franken mehr „ein als veranschlagt. Auch die Erträge bei den Firmen sowie bei den Quellensteuern lagen über Budget. Zudem konnte die Gemeinde den Personalaufwand 132’000 Franken tiefer halten als im Voranschlag vorgesehen. Die Folge: Nebst den ordentlichen Abschreibungen konnte Andermatt zusätzliche Abschreibungen in der Höhe von rund 170000 Franken tätigen.
Geld von der Abwasser Uri
Andermatt erhielt im vergangenen Jahr zudem rund 2,5 Millionen Fran- ken als Abgeltung für die Übernahme der Sachwerte durch die Abwasser Uri AG (AWU). Dieses Geld wurde zum einen für ausserordentliche Abschreibungen verwendet (900000 Franken). Zum anderen wurde eine Vorfinanzierung für anstehende Projekte getätigt (1,6 Millionen Franken). Rund 44000 Franken flossen des Weiteren als ausserordentlicher Ertrag in die Erfolgsrechnung. Der Bilanzfehlbetrag von rund 51 000 Franken konnte ebenfalls dank der AWU-Gelder getilgt werden.
Der positive Rechnungsabschluss führt dazu, dass die Pro-Kopf-Verschul dung der Gemeinde auf 1869 Franken sinkt (2013: 2670 Franken). Weiterhin sehr hoch bleibt der Investitionsanteil (Bruttoinvestitionen im Verhältnis zum Gesamtaufwand). Er lag 2014 bei 37,3 Prozent. Insgesamt tätigte die Gemeinde Andermatt Nettoinvestitionen von‘ 1,44 Millionen Franken. Dies hauptsächlich zugunsten der Groberschliessung für das Resort sowie für die Wasserversorgung.
Kredit für Schulhaus
An der offenen Dorfgemeinde werden die Stimmberechtigen zudem über einen Kredit orientiert, welcher am 14. Juni an der Urne zur Abstimmung gelangt. Für 530000 Franken soll die Gebäudehülle des Gemeinde- und Dorfschulhauses Andermatt saniert werden. Vorgesehen ist eine Sanierung der Fassade und des Daches sowie der Ersatz der Fenster. Direkt an der Dorfgemeinde entscheiden die Andermatterinnen und Andermatter über einen Kredit in der Höhe von 145800 Franken zugunsten der Sanierung des Blumenwegs. Zudem stehen diverse Orientierungen auf der Traktandenliste der Dorfgemeinde.
Ralph Aschwanden
Urner Wochenblatt Mittwoch, 6. Mai 2015
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