Die Andermatterinnen und Andermatter stimmten der BZO sowie der Nutzungsplanung zu. Die Änderungen führen dazu, dass in der Gemeinde künftig verdichteter gebaut wird.
Martina Tresch-Regli
Die Gemeinde Andennatt will vermehrt auf verdichtetes Bauen setzen. Dafür haben sich an der offenen Dorfgemeinde vom Donnerstag auch die Stimmberechtigten ausgesprochen, indem sie der Bau- und Zonenordnung (BZO) sowie der Nutzungsplanung zustimmten. Die Anpassungen wurden nötig, weil die Gemeinde ihre Bauordnung der neuen Gesetzgebung anpassen musste. Grosse Änderung gab es nicht, sie waren mehrheitlich formeller Art – so wurden etwa Begriffe angepasst. Aufgrund der Aufhebung der Bezeichnung «übriges Gemeindegebiet» mussten zudem einige Flächen entweder der «Verkehrsfläche» oder der «Reservezone» zugeordnet werden. Ausserdem wurden kleinere Zonengrenzkorrekturen im Zusammenhang mit Strassenbauprojekten und Grenzrnutationen vorgenommen.
«Optimierung erzielt»
Eine wesentliche Änderung betrifft die Ausnützungsziffer. Zwar hält die Gemeinde an der bestehenden Ausnützungsziffer fest. Allerdings werden die Dachgeschosse neu nicht mehr zur anrechenbaren Bruttogeschossfläche dazugerechnet. «Damit wird trotzdem für alle eine Erhöhung der Nutzungs ziffer erzielt», führte Raumplaner Ivo Kuster aus. Weiter wurden die Grenzabstände gegenüber den bisherigen Abstandsmamsen etwas reduziert, So- mit werden Häuser künftig etwas näher beieinander gebaut. «Der Abstand bleibt jedoch respektabel», so Ivo Kuster. Eine Änderung erfahren auch die Regelungen zu der Gebäudehöhe. So kann gegenüber der bisher gültigen BZO in ebenem Gelände rund 30 bis 40 Zentimeter höher gebaut werden. «Es wurden nur die nötigsten Anpassungen vorgenommen. Durch diese können wir jedoch eine Optimierung erzielen», fasste Gemeindepräsident Roger Nager zusammen.
Neue Aussenbestuhlung
An der ausserordentlichen offenen Dorfgemeinde wurdeauch über ein Kreditbegehren beraten und grossmehrheitlich gutgeheissen. Es geht um die Beschaffung von 50 Sortimenten Holztischen und Holzbänken inklusive fünfTransportwagen für die Aussenbestuhlung des Bodenschulhauses für 19235 Franken. Diese Anschaffung tätigt die Gemeinde, weil die Armee das Mobiliar, welches bis anhin für Anlässe verwendet werden durfte, nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellt. «Jetzt sind wir unabhängiger», so Roger Nager. Lokalen Vereinen sollen die Tische und Bänke gratis zur Verfügung gestellt werden, bei anderen Anlässen ist bei einer Benützung eine Verrechnung vorgesehen.
Feuerwehr leistet 17 Einsätze
Weiter orientierte der Gemeinderat über ein Kreditbegehren, über das die Gemeinde am 14. Juni entscheidet. Und zwar geht es um die Sanierung der Gebäudehülle des Gemeinde- und Dorfschulhauses. «Das Gebäude, das 1830 gebaut wurde und 1938 einen Anbau erhielt, befindet sich in einem schlechten Zustand», erläuterte Gemeindevizepräsidentin Yvonne Baumann. Unter anderem soll am Dach eine Sanierung inklusive Wärmedämmung vorgenommen werden. Zudem sollen fast 100 Fenster ausgewechselt werden. Weiter will die Gemeinde neue Rolläden und neue Fensterläden anschaffen. Die Sanierung soll 530 000 Franken kosten, wobei rund 36600 Franken für Unvorhergesehenes eingerechnet sind, da es sich um einen al- ten Bau handelt.
Informationen erhielten die Andermatterinnen und Andermatter auch über die Stützpunktfeuerwehr Andermatt. Diese zählt 60 Mitglieder und leistete im vergapgenen Jahr 17 Einsätze. Gemeinderat Wolfgang Bau- mann erläuterte die Aufgaben der Feuerwehr und zeigte Beispiele von Einsätzen und Übungen. Ausserdem informierte er über das geplante Feuerwehrlokal, das dereinst beim Bahnhof gebaut werden soll. In diesem Jahr startet die Planungsphase, Baubeginn ist für 2017 vorgesehen. Bis dahin ist die Feuerwehr in einem provisorischen Anbau untergebracht, der von der Andermatt Swiss Alps bezahlt wurde.
Zum Schluss erhielten die Anwesenden einige Informationen zum Projekt «Midnight Sport Urserental», das am 14. März in die Testphase startet.
Poststelle: möglicher Kauf in Abklärung
Rund um das geplante Senioren- und Gesundheitszentrum ist es in letzter Zeit ruhig geworden. Und doch wird im Hintergrund weiter an diesem Projekt gearbeitet. Gemeindepräsident Roger Nager erläuterte, dass nach wie vor Abklärungen betreffend der beiden Standorte Bonetti- Haus und Armeegebäude laufen. Die beiden Kommandogebäude der Armee gehen demnächst in den Besitz der Korporation Uri über. Da diese aber unter Heimatschutz stehen, dürfen sie nicht abgerissen werden. Die Gemeinde wartet momentan eine Machbarkeitsstudie für die Armeegebäude ab. Zugleich laufen Gespräche mit der Post: «Wir prüfen, ob es möglich ist, das heutige Postgebäude zu kaufen, denn dies wäre bei einer Realisierung des Zentrums an diesem Standort allenfalls nötig», sagte Roger Nager. Der Gemeindepräsident bezeichnete dies als «spannende Möglichkeit». Momentan wartet die Gemeinde eine Rückmeldung vonseiten der Post ab.
Im Weiteren orientierte Roger Nager unter anderem über den Anschluss Süd. Dort soll in diesem Frühling der neue Fussgängerweg realisiert werden. (mr) Urner Wochenblatt, Samstag, 28. Februar 2015
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