Die ersten Anlagen der Skigebietsverbindung werden in diesem Sommer gebaut, sofern die Bewilligungen vorliegen. Warten muss hingegen die Gondelbahn am Nätschen.
In diesem Sommer soll es endlich losgehen: Die Arbeiten für die Skigebietserweiterung Andermatt-Sedrun starten. Als Erstes werden die Bagger auf dem Oberalp auffahren. Dort baut die Firma Bartolet Seilbahnen, die Sechsersesselbahn Oberalp-Calmut. Auf dem Gurschen kommt in diesem Sommer ebenfalls ein Sechsersessellift Gurschenalp-Gurschengrat zu stehen. Die neue Bahn wird von der Garaventa neben der bestehenden Zweiersesselbahn erstellt, die abgerissen werden soll. Auch der Bügellift ganz in der Nähe wird verschwinden. Ursprünglich war auf dem Gurschen ein Vierersessellift geplant, doch mittlerweile ist man im Projekt ganz auf Sechsersessel mit Hauben umgestiegen. Eine weitere Anpassung: Eigentlich hätte der neue Lift linksseitig der bestehenden Bahn gebaut werden sollen – nun wird er rechts davon realisiert. «So können grosse Eingriffe ins Gelände und Probleme bei der Querung mit der Seilbahn verhindert werden», erklärt Gesamtprojektleiter Peter Furger auf Anfrage. All diese Veränderungen sollten keine Auswirkungen auf das Projektverfahren haben, betont Peter Furger. «Jede Anpassung ist den Umweltverbänden präsentiert worden.»
Gemsstockbahn steht still
Die Bauarbeiten werden in den nächsten Monaten ausgeführt, sofern die Baubewilligungen für die einzelnen Lifte vorliegen. «Ich bin guten Mutes, dass diese rechtzeitig eintreffen», sagt Peter Furger. Trotzdem: «Dieser Vorbehalt bleibt.» Nichtsdestotrotz beginnen schon bald die Vorbereitungsarbeiten auf dem Gurschen und auf dem Oberalp. In diesem Sommer bleibt aufgrund der Arbeiten der Betrieb am Gemsstock komplett eingestellt. «Material wird mit der Seilbahn transportiert werden. Deshalb und aus Sicherheitsgründen bleibt der Betrieb eingestellt», erklärt Peter Furger. Nebst der Skianlage am Gursehen soll in diesem Jahr auch die Beschneiungsanlage entlang der Talabfahrt von der Firma Technoalpin realisiert werden. Auch die Beschneiungsanlage für die Piste Calmut-Oberalp soll von der Firma Demaclenko in diesem Jahr gebaut werden.
Gondelbahn am Nätschen muss wohl warten
Keine Bagger auffahren werden hingegen voraussichtlich am Nätschen. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wird nämlich die Gondelbahn Andermatt- Nätschen noch mindestens ein Jahr warten müssen. Laut Peter Furger beanspruchen erhebliche Vorarbeiten für die Umwelt-Detailprojekte des Raumes Nätschen-Oberalp sowie die geplante Verschiebung der Talstation östlich der Gotthardstrasse in den Raum Zeughaus (Vermeidung des problembehafteten Skitunnels) eine gewisse Zeit. «Die Gespräche für einen neuen Standort laufen. Die endgültige Lösung ist aber noch in Arbeit.» Eine derart bedeutende Veränderung des Projekts müsste zudem erneut ein Bewilligungsverfahren durchlaufen. «Daher sehe ich nur wenig Chancen, die Arbeiten an der Gondelbahn in diesem Jahr noch zu beginnen.» Ebenfalls leicht verschoben werden soll die Mittelstation dieser Gondelbahn auf dem Nätschen. Im Zusammenhang mit der neuen Haltestelle der MGBahn sollen diese beiden Stationen näher zueinander zu stehen kommen. «Dadurch kann die Gondelbahnstation auch ganz aus der blauen Lawinenzone gerückt werden», so Peter Furger.
Arbeiten am Bahnhof Nätschen sollen im Juni starten
Die Matterhorn Gotthard Bahn ihrerseits plant ebenfalls in diesem Jahr, Bauarbeiten aufzunehmen, und zwar auf dem Nätschen. Kommende Woche werden im Zusammenhang mit dem neuen Bahnhof Nätschen die Baumeisterarbeiten ausgeschrieben. Voraussichtlich am 1. Juni sollen dann die Arbeiten starten. In diesem Jahr sollen die Unterführung und das Trassee der neuen Linienführung vorbereitet und die Kabelblöcke sollen erstellt werden. Im nächsten Jahr folgen dann der Gleisunter- sowie der Gleisoberbau, die Fahrleitungen und das Stellwerk. Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2016 geplant. Das Projekt kostet 19,5 Millionen Franken.
Martina Tresch-Regli
Urner Wochenblatt, Mittwoch, 25. März 2015
Bildquelle: Bergstimme 2015
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