Die öffentliche Hand investiert Millionen in den Ausbau des Skigebiets Andermatt-Sedrun. Landrat Toni Maser hat bedenken und stellt der Regierung Fragen.

Der Bund beteilige sich über die Neue Regionalpolitik mit einem Darlehen von 40 Millionen Franken beim Ausbau des Skigebiets Andermatt-Sedrun. Die Kantone Uri und Graubünden bezahlen 5 respektive 3 Millionen Franken à fonds perdu. Aber: «Neue Investitionen in ein Skigebiet müssen in einem aktuell sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld getätigt werden», sagte Landrat Toni Moser (SP, Bürglen) am Mittwoch, 28. Januar, vor dem Landrat. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses habe die Situation der Schweizer Bergbahnen noch einmal drastisch verschlechtert. Und schon zuvor seien viele Bahnen darauf angewiesen gewesen, dass die öffentliche Hand bei Defiziten und Ersatzinvestitionen in die Lücke springe. «Die Investitionen in den Ausbau des Skigebiets Andermatt-Sedrun könnten die öffentliche Hand somit künftig erheblich belasten», so Toni Moser. «Sie sind als Hochrisiko-Investitionen zu betrachten» Aus diesem Grund hat der Bürgler Landrat nun eine Interpellation eingereicht. Er stellt der Regierung fünf Fragen:

– Welche Investoren werden sich nun neben Samih Sawiris, den Kantonen Uri und Graubünden sowie dem Bund beim Ausbau der Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun definitiv beteiligen? Ist das skandinavische Unternehmen Skistar auch in der Investorengruppe?

– Werden mit dem Ausbau des Skigebiets Andermatt-Sedrun nicht zusätzliche Überkapazitäten geschaffen?

– Wird das Skigebiet Andermatt-Sedrun auch in Zukunft eine ausreichende wirtschaftliche Basis haben und wie hoch ist der volkswirtschaftliche Nutzen der kantonalen Investitionen in die Sportanlagen ?

– Sind die Investitionen von Bund und Kantonen fix beschlossen oder sind je nach Entwicklung auch Neubeurteilungen des finanziellen Engagements vorgesehen?

– Was will der Regierungsrat vorkehren, damit der Kanton künftig nicht immer wieder in die Lücke springen muss, um Defizite oder Ersatzinvestitionen beim Skigebiet Andermatt- Sedrun aufzufangen und damit die geplanten Neuinvestitionen nicht zum Klumpenrisiko für den Kanton werden? (cmm)

Urner Wochenblatt, Samstag, 31. Januar 2015

Bildquelle: Bergstimme ©2015