Kleine Anfrage an den Regierungsrat des Kantons Uri zum hausärztlichen Notfalldienst im Urner Oberland
Frieda Steffen-Regli, Landrätin CVP Uri
Im August des vergangenen Jahres erhielten die Einwohnerinnen und Einwohner des Urner Oberlandes ein Flugblatt der Ärztegesellschaft Uri und des Gemeinderates der jeweiligen Gemeinde mit dem Hinweis auf die Reorganisation des hausärztlichen Notfalldienstes im Kanton Uri.
Dabei sind die Beschlüsse der kantonalen Ärztegesellschaft von der ausserordentlichen Generalversammlung sowie der ordentlichen Generalversammlung vom 4. Juni 2014 wie folgt erwähnt:
1. Der bisher aufgeteilte Notfalldienstrayon Urner Oberland und Urner Unterland wurde aufgehoben. Es gibt nur noch einen, den ganzen Kanton umfassenden Notfalldienstrayon. Der an Sonn- und Feiertagen bisher doppelt besetzte Notfalldienst (Vorder- und Hintergrunddienst) musste aus Kapazitätsgründen aufgehoben werden.
2. Die praktizierenden Ärzte des Urner Oberlandes (aktuell in Göschenen und in Andermatt) organisieren primär 2/3 der jährlichen Notfalldienstabdeckung für das Urner Oberland selbständig und in eigener Verantwortung. Die restlichen Tage des Jahres werden durch den hausärztlichen Notfalldienst Urner Unterland abgedeckt. (…..)
3. Bei der Dienstabdeckung durch das Urner Unterland handelt es sich primär um eine rein telefonische Triage. (…….)
Die Ärztegesellschaft bittet um entsprechende Kenntnisnahme und konsequente Umsetzung der Richtlinien.
Die Gesundheitsdirektion des Kantons Uri ist über diese Neuerungen / Anpassungen im hausärztlichen Notfalldienst vororientiert worden und betrachtet diese als zweckmässig und nachvollziehbar.“
Das Urserntal durfte in den vergangenen Wochen eine grosse Frequenz an Gästen, Skisportlerinnen und –sportlern verzeichnen. Hotelzimmer und Ferienwohnungen waren mit in- und ausländischen Gästen sehr gut belegt. Zwischen Weihnachten und Neujahr 2014 erhöhten sich die Einwohnergleichwerte an Spitzentagen auf rund 10‘000 Personen.
Die einheimische Bevölkerung wie auch die Gäste sind auf einen gut funktionierenden hausärztlichen Notfalldienst dringend angewiesen.
Gemäss Artikel 131 der Geschäftsordnung des Landrats des Kantons Uri ersuche ich den Regierungsrat des Kantons Uri um Auskunft über folgende Fragen:
1. Hat der Regierungsrat Kenntnis davon, dass der hausärztliche Notfalldienst im Urserntal / Urner Oberland nur von einem Arzt geleistet wird, obwohl in den Zulassungsbestimmungen für eine Praxisbewilligung des Kantons Uri zwingend Notfalldienst geleistet werden muss? Hat der Regierungsrat konkrete Pläne, den bestehenden Drittel der Notfallabdeckung zu erhöhen? Sieht der Regierungsrat Möglichkeiten, Ärzte ausserhalb des Kantons Uri oder pensionierte Ärzte für eine zusätzliche Notfalldienstabdeckung zu verpflichten, resp. finanzielle Ressourcen dafür freizugeben?
2. Ist dem Regierungsrat bekannt, dass das Militärspital des VBS in Andermatt einen sehr umfangreichen, wertvollen Aufwand leistet in der Notfalldienstabdeckung für die einheimische Bevölkerung, aber auch für die in- und ausländischen Gäste? Welche Möglichkeiten sieht der Regierungsrat, den notfallmässigen Röntgendienst, der zur Zeit im Militärspital des VBS in geschützten Räumen und von ausgebildetem Personal für die Ärzte sichergestellt wird, aufrecht zu erhalten?
3. Der Landrat hat an der Session vom 17. Dezember 2014 den Globalkredit 2015 für das Kantonsspital Uri genehmigt. Sieht der Regierungsrat eine Möglichkeit, aus den gemeinwirtschaftlichen Leistungen dieses Globalkredits Assistenzärztinnen/-ärzte zur Unterstützung der Hausärzte zu verpflichten?
4. Welche Lösungen strebt der Regierungsrat an, in Bezug auf Ski- und Wintersportunfälle im Winter, wie auch Sommersport- und Motorradunfälle in den Sommermonaten im Urserental / Urner Oberland zur Entlastung des hausärztlichen Notfalldienstes?
Zuerst möchte ich den Ärzten Dr. von Schulthess und Dr. Rüegg und ebenso dem Militärspital meinen grossen Dank ausrichten, für ihre jahrzentelange wertvolle Arbeit!
Als langjährige Gäste konnte unsere Familie schon so manches Mal von ihren Diensten profitieren und wir waren froh um kurze Wege und schnelle Hilfe.
Erst verschwand die Apotheke, dann die Drogerie.
Jetzt muss man um hausärztliche Versorgung und das Militärspital bangen.
Keine schöne Entwicklung. Und im Wissen, dass das Urserental im Winter so manches Mal von der Umwelt abgeschnitten ist auch eine Ungemütliche! (Brauchen wir künftig noch ein Heli-Abo?)
Seit ein paar Jahren reisen wir jeweils mit einer grössern Reiseapotheke und orthopädischem Material an, um fürs Gröbste gewappnet zu sein 😉
Wir finden es jedoch sehr erstrebenswert, alles daran zu setzen, dass das Urserental weiterhin medizinische Soforthilfe vor Ort anbieten kann, für Gäste und Einheimische!
Andermatt ist dabei, sich neu zu positionieren, mit Chedi-Neuandermatt, Golfplatz und auszubauender Skiarena.
Damit will man mehr Gäste und zudem solche mit luxuriöserem Lebensstil in dieses schöne Tal locken.
Auch sie werden künftig ihre medizinischen Bedürfnisse haben und die schleichende Verabschiedung einer „Direktversorgung“ bedauern
Ich habe keinen Plan, aber den Wunsch, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, das Urserental als attraktiven Arbeitsort für medizinische Dienstleister aktiv zu positionieren.
Da ist u.a. auch „die Politik“ gefordert! Und wir hoffen, sie kümmert sich um die oben postulierten Fragen. Schnell, also sofort! Umsomehr, als die Mühlen ohnehin langsam mahlen 😉
Und nebenbei darf man immer auch davon träumen, dass sich plötzlich und unerwartet eine gute Lösung von selbst ergibt. Nur damit rechnen darf man nicht.
Meine Daumen sind jedenfalls gedrückt 😉
Ich freue mich jetzt erstmal auf unsere zwei Sportferienwochen im „Bergidyll“!