Bei einer Stimmbeteiligung von 52.54% wurde der bisherige Gemeindepräsident Roger Nager mit 296 von 471 gültigen Stimmen im Vollamt als Gemeindepräsident von Andermatt bestätigt.
Andere Namen wurden 175 mal auf die Stimmzettel geschrieben. Dass mehr als ein Drittel der Stimmbeteiligten nicht für Nager stimmten, mag verschiedene Gründe haben. Da war im Vorfeld der Abstimmung die grosse Frage, ob denn die 1400 Seelen Gemeinde Andermatt im heutigen, seit Einführung des Vollamts doch sehr veränderten Umfeld, noch bis 2018 ein vollamtliches Präsidium überhaupt noch brauche, beziehungsweise, sich leisten kann. Auch die beiden Flugblätter, die dazu aufriefen, einen anderen Namen zu wählen, dürften Nager einige Stimmen gekostet haben. Ein weiteres, immer wieder ins Feld geführtes Argument ist die Tatsache, dass nur der Gemeinderat über die Ausgestaltung des Pensums des Präsidentenamtes bestimmen kann. Das Volk hat hier nichts mehr zu sagen. Welchen Einfluss der Leistungsausweis von Roger Nager während der vergangenen drei Jahren auf das Wahlergebnis hat, ist schwer zu sagen. Es liegt nun am Gemeinderat, das Ergebnis zu interpretieren, und die notwendigen Folgerungen daraus zu ziehen.
Die Andermatter haben zum betr. „Gemeindereglement“ (VO über die Entschädigung der Behörden und Beamten, Vollamt Art. 2a etc.) doch etwas zu sagen, denn es besteht die Möglichkeit eines Initiativ-Begehrens gemäss Art. 29 KV und Art. 63, 69 ff WAVG. Sofern mindestens 1/10 der Stimmberechtigten (946), also 95 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Initiative auf Reglements- Änderung unterzeichnen, ist die Abstimmung durchzuführen.
Denn problematisch scheint z.B. auch der Einsitz von Gemeindebehörden und Gemeindeangestell-ten in leitende Funktionen von Firmen, über welche die Gemeinde, vertreten durch den Gemeinderat, die Aufsicht und Kontrolle auszuüben hat.
Eine entsprechende Reglementsänderung ist zeitlich nicht dringlich, wäre hingegen in ca. 2 bis 4 Jahren zu prüfen, sofern die Voraussetzungen zu einem Vollamt des Präsidenten nicht mehr gegeben sind.