Es war nicht so geplant. Doch die Verhinderungen der  Umweltverbände, Verhandlungen mit Grundstückeigentümern und das  Verschleppen von Aufgaben, seitens vieler beteiligten Parteien, haben  die Umsetzungen für das Skigebiet schon seit längerem  verlangsamt, zum Nachteil der Gäste und des lokalen Gewerbes aus dem Urserental und  der Surselva.

Der geplante Bau des ersten  Ersatz-Skilifts auf der Oberalp wird diesen Herbst nicht mehr realisiert. Das zuständige Bundesamt für Verkehr (BAV), ist sichtlich  mit der Grösse des Skigebiets überfordert, da man einem ganzen Skigebiet die Konzession erteilen sollte. Ende August werden  die ersten Bewilligungen aus Bern mit den Unterschriften erwartet. Bartholet Maschinenbau AG (BMF) mit  Hauptsitz in Flums hat den Zuschlag für den ersten neuen Lift im Skigebiet erhalten. Es braucht eine Vorlaufzeit von 3 Monaten. um  alles zu verwirklichen. So hätte “gestern schon” der Auftrag  ausgelöst werden sollen. Im Raum Oberalp sind bis jetzt  keine Vorarbeiten wie der Bau von Fundamenten etc. geleistet worden. Die Bauten  befinden sich zwischen 2000 und 2300 Meter ü.M., d.h. da ist noch mit  nicht ganz einfachen Wetterbedingungen zu rechnen, sodass es jetzt nicht mehr realistisch ist, zu bauen, zumal der  Wintereinbruch ja schon um die Ecke ist.

Umweltverbände  verlangsamen.
Die Umweltverbände haben den Bergbahnen  noch diverse Teilprojekte aufgebrummt. So müssen zum Beispiel über CHF 300’000.00 für  Studien der Flora im Gebiet Schneehüenerstock  ausgegeben werden, dies notabene in einem, vom Militär mit Blei verseuchten Gebiet.

Unsicherheiten in Andermatt und Sedrun.
Es scheint so, als sind noch an vielen Fronten Unsicherheiten, die es zu klären gilt. In diesen Wochen  läuft auch das offizielle Kommitment der SkiStar aus. Sie schlossen  einen Management Vertrag über ein Jahr ab. Neue Verhandlungen mit  Samih Sawiris sollten bald geführt werden. Nach wie vor gilt das  Skigebiet als wichtigstes Zugpferd der diversen Infrastrukturen, die  es braucht, um potenzielle Käuferschaft nach Andermatt zu locken.  Bekanntlich wird im Raum Andermatt sehr wenig an Immobilien verkauft. So liegt es jetzt in der Hand von Herrn Sawiris, sein  Engagement gegenüber dem Skigebiet zu zeigen. Zwischen Samih Sawiris und Franz Steinegger kam es diesen Sommer zu einer Aussprache. Von Steinegger kam der grösste Widerstand gegen den Ausbau Andermatt – Sedrun. Bei seinem Rücktritt als Verwaltungsratspräsident der Andermatt Gotthard Sportbahnen hatte er angekündigt, die Entwicklungen sehr genau zu verfolgen. Es wurde  gemunkelt, Steinegger mache weiterhin seinen Einfluss gegen das geplante Skigebiet geltend. Dies kann jetzt ausgeschlossen werden. Sawiris wird so oder so auch für allfällige Defizite aufkommen müssen, die die Bahnen eventuell  erwirtschaften, falls es nicht zum angestrebten Ausbau kommt, welcher für die Rentabilität notwendig ist. Die Verwaltungsratssitzung der Andermatt  Swissalps, an der definitiv entschieden wird, findet am Dienstag 27. August 13 statt. Doch die jetzigen Umstände geben schon die  Antwort vor.

Mehr Zeit zum planen
Es sei  jedoch auch von Vorteil, wenn der erste Lift nicht sofort gebaut wird,  verlautet es aus verschiedenen Kreisen. Es ist nicht ausser acht zu lassen, dass die zwei verschieden Firmen aus Sedrun und Andermatt  zusammen geführt werden müssen. Da fällt auch auf, wie die zwei  Firmen verschieden organisiert waren. Die Andermatt- Mitarbeiter erhalten zum Beispiel zum ersten Mal ein Mitarbeiter Reglement. Bei den jetzt getätigten Arbeiten für die Zusammenführung der Sedrun Bergbahnen AG und der AGS sind somit auch „Altlasten“ zu beseitigen. Neue  Mitarbeiterverträge, neue Finanzstrukturen und Controlling und vieles mehr müssen jetzt mit einem soliden Fundament erschaffen werden. Kleine Veränderungen können vom Gast sofort wahrgenommen werden. Die Gastronomie wird neu organisiert und erhält eine einheitliche Führung. Dies wird hoffentlich auch auf die Qualität des Food  & Baverage Bereichs in Andermatt zu spüren sein. Das  Erscheinungsbild und der Auftritt wird vereinheitlicht. Ob kleine  Verbesserungen im Pistenbereich stattfinden wird sich zeigen.  Nächsten Sommer könnten mehrere Baustellen mit  hohen Investitionssummen verwirklicht werden . In diesem Winter werden die Teilprojekte  geplant, damit im Frühling 2014 zügig mit den Bauarbeiten begonnen werden könnten. Allerdings hiess dies schon am 31.2.2013  (siehe Video Cast).

Es bleibt somit im Grossen und Ganzen alles beim Alten. Der nächste Frühling kommt bereits in 8 Monaten. Ein kleiner Trost besteht: wir können alle noch die schönen T-Barlift, auf Deutsch: „Schlepplifte“, geniessen. Vielleicht sind sie schon bald Nostalgie.

Download Projekt Details Bartholet Porsche Skilift Oberalp

Bildquelle: Bergstimme