Botschaft und Antrag des Gemeinderates an die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Einwohnergemeinde Andermatt.
Bürgschaft für 2,5 Mio. Franken für die Netzgesellschaft Andermatt AG zur Absicherung des Kredites der Urner Kantonalbank.
Ausgangslage.
Die Heizwerk Gotthard AG realisiert mit den Gemeinden Andermatt und Göschenen sowie der Armasuisse den Wärmeverbund Göschenen-Andermatt, Als Standort der Heizzentrale (Produktion) ist das Areal «Eidgenössisch» in Göschenen vorgesehen. Künftig werden die Gemeinden Göschenen und Andermatt, Anlagen der Armasuisse Immobilien sowie das Tourismusresort der Andermatt Swiss Alps AG (ASA) mit Wärme versorgt. Im Endausbau sollen in erster Linie Abwärme aus Anlagen des Bun¬des, der ARA und ergänzend Wärme aus der Heizzentrale Göschenen eingesetzt werden.
In der Gemeinde Andermatt tritt die Netzgesellschaft Andermatt AG als eigenständige Wärmelieferantin und Netzbetreiberin auf. Die Netzgesellschaft Andermatt AG bezweckt die Förderung und Verteilung von Wärmeenergie auf dem Gebiet der Gemeinde Andermatt.
Die Einwohnergemeinde Andermatt ist mit 51 %, die Heizwerk Gotthard AG mit 49% an der Netzgesellschaft Andermatt AG beteiligt. Im Verwaltungsrat wird die Einwohnergemeinde Andermatt durch Roger Nager und Karl Poletti vertreten.
Der Ausbau des Wärmeverbunds erfolgt in zwei Phasen. Bis 2018 wird die Wärme vom Holzheizwerk Göschenen geliefert. Ab 2018 fällt Abwärme aus Anlagen des Bundes (Armasuisse) an. Mit Armasuisse wurden Vorverträge unterzeichnet. Bei Unterbrüchen in der Heizzentrale Göschenen wird der Ölkessel in der Kaserne Biel eingesetzt. Für eine hohe Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz sind die Bauten und Anlagen der ASA möglichst vollständig anzuschliessen.
Mit dem Anschluss eines Grossteils der Gebäude im Dorf Andermatt und der Armasuisse können jährlich 1,5 Mio. Liter Heizöl ersetzt werden. Als zertifizierte Energiestadt will die Einwohnergemeinde Andermatt mit diesem Projekt in Zukunft die COz-Belastung um 4’000 bis 6’000 Tonnen pro Jahr senken.
Stand und Ziele
• Netzentwicklung in Andermatt mit einer Anschlussdichte von 90%.
• Energielieferung ab Verteilerzentrale Andermatt ab November 2012 erfolgt.
• Laufende Montage der Unterstationen bei den Wärmebezügem.
• Hotel The Chedi und 20 private Liegenschaften sind bereits angeschlossen und werden mit Wärme versorgt.
• Die grössten Teilstücke des Netzes sind realisiert und werden in neun Rayons aufgeteilt.
• Sukzessive Grob- und Feinerschliessung im Dorf.
• Im Jahr 2013 werden neu 40 Liegenschaften und das VBS angeschlossen.
Finanzierung.
Die Netzgesellschaft Andermatt AG hat einen Kapitalbedarf von 11 Mio. Franken. Die Einwohner¬gemeinde Andermatt investierte 51’000.- Franken in ihre Aktienbeteiligung aus dem Rahmenkredit von 100’000.- Franken, der anlässlich der Offenen Dorfgemeinde vom 28. Oktober 2010 gesprochen wurde. Die Finanzierung erfolgt durch Öko-Fonds, welche von Versicherungen und Pensionskassen finanziert sind. Die Urner Kantonalbank hat ein Darlehen von 5 Mio. Franken gesprochen.
Bürgschaft.
Mit der Bürgschaft sichert die Einwohnergemeinde Andermatt ausschliesslich das Darlehen der Urner Kantonalbank zur Finanzierung des Wärmenetzes in Andermatt. Nur bei Zahlungsunfähig¬keit der Netzgesellschaft Andermatt AG haftet die Einwohnergemeinde für den Betrag von 2,5 Mio. Franken. Als Gegenwert zur Bürgschaft sind die bisher getätigten Investitionen von aktuell rund
4 Mio. Franken zu betrachten. Die Bürgschaft ermöglicht, eine kostengünstige Finanzierung des Netztes und damit künftig attraktive Wärmepreise in Andermatt anzubieten. Die Bürgschaft ist kein Kredit, sondern lediglich eine Finanzierungsgarantie für die Urner Kantonalbank.
Antrag des Gemeinderates.
Der Gemeinderat beurteilt die Gewährung einer Bürgschaft im gesamtwirtschaftlichen Interesse als vertretbar und empfiehlt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern an der geheimen Abstimmung vom 9.]uni 2013 dem Antrag zuzustimmen.
Andermatt, Mai 2013 Gemeinderat Andermatt
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