Aufgrund der weltweiten Finanzkrise stagnieren die für die Bergbahnhersteller (Geschäftsbericht 2012) wichtigen Märkte USA und Europa . Beispielsweise in Italien, wo die mit erheblichen staatlichen Fördergelder gebauten Anlagen der olympischen Spielen von Turin, für Unterhalt und Ausbau nicht mehr auf die immer spärlicher fliessenden Gelder zählen können. So suchen die Bergbahnhersteller mit Hochdruck neue Geschäfte in neuen Märkten. Ein Winter wie der heurige mit viel Schnee, gibt für viele Unternehmen aber wiederum Hoffnung , denn Schneesicherheit ist die beste Voraussetzung damit neue Anlagen gebaut werden.
Die angespannte Wirtschaftslage hat aber auch eine Veränderung der Ansprüche der Kunden an die Bergbahnen gebracht. Nebst dem raschen und sicheren Transport auf den Gipfel, rücken immer mehr Komfortansprüche in den Vordergrund. Kurz, man will dass die Bahnfahrt per se zum eigentlichen Erlebnis wird. Clevere Anbieter haben die Situation erkannt und sehr erfolgreich mit neuen Bahnkonzepten reagiert.
Auf der anderen Kundenebene der Bahnen, bei den Skigebietsbetreibern zeigt sich derselbe Effekt. Muss man einerseits die Destinationen kontinental oder gar global bewerben, erfordern andererseits geografisch verstreute Skigebiete, die die Infrastruktur meistens nicht gemeinsam nutzen können, eine Werbung die auf spezifische Kundensegmente ausgerichtet ist.
Bietet sich hier eine Chance für Andermatt? Ja, denn auf die veränderten Bedürfnissen der Kunden kann man am besten reagieren, wenn die Gelegenheit besteht, die Infrastrukturen entsprechend zu gestalten. Andermatt kann mit der Segment orientierten Werbung in den urbanen Zentren des Landes relativ einfach die Vorzüge der Bahn mit der historisch bedeutsamen Gotthard Bergstrecke anpreisen. Das Erlebnis, mit der „Panorama-Luftseilbahn“ von Göschenen aus direkt ins Skigebiet und zur „historischen Alpen-Festungsanlage Stöckli “ zu fahren, wäre nicht nur für Skisportler faszinierend. Und ganz besonders dann, wenn alternativ die Anfahrt über die Schöllenenschlucht erfolgt, oder eben anders rum. Und wenn das Ganze in einem attraktiven Angebot daher kommt, soll einer sagen: „Es fehle hier am Eintreten auf die Bedürfnisse der Kunden.“ Also klar eine grosse Chance für Andermatt und das Skigebiet Andermatt – Sedrun und ganz sicher eine (die) Möglichkeit die angestrebten Frequenzen rasch zu erreichen.
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